PICK & POCKET. Small is Beautiful

Tata (Large), bronze © Leiko Ikemura 2008. Photo: Studio Ikemura, Berlin

Vernissage: Donnerstag, 14. Dezember 2017, 18 – 20 Uhr 

Artists: Louise Bourgeois, Gotthard Graubner, Leiko Ikemura, Ma Jun, Catherine Lee, Jean-Michel Othoniel, Norbert Prangenberg, Gideon Rubin, Hervé van der Straeten 

Zum Jahresende präsentiert die Galerie Karsten Greve die Gruppenausstellung PICK & POCKET – Small is Beautiful, in deren Fokus das kleine Format steht, das unterschiedlich interpretiert werden kann. 

Zu den Highlights der Ausstellung gehören ein erstmalig gezeigtes Werk von Gideon Rubin, das aus 50 kleinen Portraits auf unregelmäßig geschnittenen Pappen besteht. Gideon Rubin führt hier ein Who´s Who mitunter prominenter Persönlichkeiten vor, welches trotz fehlender Gesichtsphysiognomie offensichtliche Wiedererkennungswerte aufweist, so dass die unverwechselbare Amy Winehouse ebenso in Erscheinung tritt wie Johnny Depp. 

Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist der Skulpturenwald bestehend aus einzelnen kleinformatigen Werken verschiedener Künstler, darunter die ästhetisch anspruchsvollen, zwischen archaischer und architektonisch-visionärer Form changierenden, keramischen Objekten von Catherine Lee. Daneben verharren die hybriden Wesen von Leiko Ikemura in einem existenziellen Zwischenzustand, der sich hier an der Grenze zwischen Mensch und Tier, aber auch Landschaft bewegt und von einer Dynamik der Metamorphosen zeugt. Zu den Entdeckungen der Ausstellung gehören Künstler, die nicht im permanenten Programm vertreten sind, wie beispielsweise Ma Jun mit Werken aus der New Chinese Series. Auch Norbert Prangenbergs jeweils als „Figur“ bezeichnete Skulpturen stehen hervor als unmittelbar aus dem irdenen Material gewonnene Verbildlichungen einer abstrakten und doch körperhaften Präsenz im Raum. 

Zahlreiche Aquarelle von Gotthard Graubner entfalten ihre unvergleichliche Leuchtkraft und Farbintensität auf einer von Rottönen dominierten Wandfläche. Ausgehend von der Materialität von Papier und Wasserfarbe und der räumlichen Erfahrbarkeit der sich durchdringenden, teils lasierenden, teils gesättigten Farbnuancen ergibt sich die immaterielle, nahezu spirituelle Aura, die dem Gesamtwerk von Graubner innewohnt. 

Die Auswahl der Kunstwerke wird ergänzt durch Künstlerschmuck. Zu den Glanzstücken zählt sicherlich die „Necklace“ von Louise Bourgeois. Der ursprüngliche Entwurf von 1948 wurde 1998 von dem spanischen Juwelier Chus Burés anlässlich von Bourgeois´ Ausstellung Memoria y Arquitectura im Museum Reina Sofía in Madrid in leicht abgewandelter Form neu produziert. Dieses Schmuckobjekt, dessen Vorläufer von Bourgeois selbst getragen wurde, ist auch vom international bekannten Couturier Helmut Lang in einer Modeschau eingesetzt worden. 

Weitere Juwelierkunst lässt sich an den kostbaren Exponaten von Hervé van der Straeten bewundern. Ein Strang von Glaskugeln von Jean-Michel Othoniel ist weniger geeignet, einen zarten Hals zu zieren, jedoch von geballter doppeldeutiger Aussagekraft. Auf ein Drahtseil gereiht hängen rote, gelbe und transparente Kugeln aus Muranoglas frei im Raum. Othoniel spielt mit dem Titel Amant Suspendu, der im wörtlichen Sinne den „hängenden“, im übertragenen Sinne den „in der Schwebe gehaltenen“ Liebhaber bezeichnet. 

Ein gesonderter Bereich der Ausstellung ist der temporäre Bookshop mit einer Auswahl an Publikationen und Ausstellungsplakaten der Galerie Karsten Greve, die die über 40-jährige Ausstellungshistorie dokumentiert. Hervorzuheben ist hier der Katalog Peintures / Paintings zur Einzelausstellung zum Werk von Gotthard Graubner aus dem Jahr 1995, von dem heute nur noch wenige Exemplare erhältlich sind. Auch das Ausstellungsplakat Venus von Cy Twombly erweist sich als Liebhaberobjekt. 

Source: 
galerie-karsten-greve.com/de/exhibition/pick-pocket/14-dezember-2017-6-januar-2018-vernissage-donnerstag-14-dezember-2017-18-20 

GALERIE KARSTEN GREVE, Cologne 
Drususgasse 1-5 
D-50667 Köln,
Germany 
Tue.-Fri. 10am-6:30pm & Sat. 10am-6pm